7 - Digital versus Analog? – Herausforderungen der Digitalisierung für die Kultur [ID:4399]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Herzlichen Dank, Frau Steinkeks, für die freundlichen Worte und auch für die Einführung.

Bei so viel Lob ist immer die Schwierigkeit, dass man das dann erhalten kann, wenn da

all die ganzen Sachen zitiert werden. Und ich bin auch mal gespannt, ob ich

thematisch da auch richtig in diese Digital Humanities hineinpasse. Denn auf der einen

Seite, so wie Sie es auch zurecht vorgetragen haben, stehe ich zwischen

diesen zwei Welten Kunst, Geschichte, Kultur, also Geisteswissenschaft ganz klar,

und digitale Anwendung. Und sehe aber, dass die Digital Humanities, so wie sie

sich nennen, sehr stark von der Informatik und der Linguistik geprägt sind, so

scheinen sie mir, zum einen. Und natürlich dann in dieser Weise halt auch da sehr

theoretisch, und ich sehe das als eine Perspektive, die ich heute mal drauf setze,

dass die Digital Humanities, die wir heute hier in der Theorie bilden sind, was ja gut

und richtig ist. Ich aber sehr viel stärker aus sozusagen diese ganzen

Anwendungen in den Vordergrund stelle und das parallel halt mit Prometheus

seinerzeit anfangen oder auch schon mit den Datenbanksystemen versucht habe,

gleichzeitig die Digital Humanities aber auch Anwendungen produzieren. Und insofern

sehe ich das als eine Perspektive, die ich heute mal drauf setzen möchte, und zwar

aus der woher ich komme und das was wir sozusagen machen, nämlich mit der Frage

danach, was eigentlich das digitale für Auswirkungen auf die Kultur hat, was sich

dabei verändert. Und damit Sie das ein bisschen verstehen, aus welchem Horizont

das kommt, erlauben Sie mir nur ganz kurz diesen Hinweis und diesen Rückgriff auf

das, was wir mit Pausanio machen, damit man das ein bisschen zuordnen kann dabei.

Weil das ist, als wir damals, ich Assistent am Kunsthistorischen

Institut gehabt habe, ich 2007 die Habill abgegeben und zur gleichen Zeit kam

dieses Gerät auf die Welt, also das iPhone. Und da haben Stefan Hoppe und ich, Stefan

Hoppe kennen Sie wahrscheinlich auch, gesagt, Mensch, das ist das Gerät, auf das

man Kunst und Kultur endlich mobil machen kann. Davor war das immer nie so

richtig möglich, da war endlich das Gerät dafür da und haben wir gesagt,

komm, wir gründen ein Autogreifportal. Absolut witzlos, vielleicht denken Sie

sicher am Anfang, aber das war so die Idee, was brauchen wir vor Ort, wir wollen

keine Bücher haben, sondern wir wollen die Sachen dann sozusagen digital hier

auf dem Gerät haben. Haben das gegründet mit so richtig mit allem drum und

dran, was man sich vorstellt mit Start-up, haben dann die FAZ, Rheinische Post,

Verlagsgruppe Rhein-Main hinzubekommen, die auch richtig investiert haben und

nach drei Jahren haben wir das eingelassen, weil wir gemerkt haben, das

Geschäftsmodell funktioniert nicht. Vielleicht komme ich nachher noch dazu,

dass ich am einen oder anderen Punkt auch sage, warum es nicht funktioniert, weil

so leicht ist es nicht im digitalen Geld zu verdienen und das ist auch für die

Kultur natürlich ein interessantes Thema. Dadurch, dass die Zeitungen drin waren,

können Sie sich schon vorstellen, was die von Interesse hatten, nämlich auch

rauszukriegen, wie verdient man eigentlich Geld mit Kultur im Digitalen

und insofern ist ein Bereich bei mir immer hängen geblieben, das nenne ich

Culture Entrepreneurship, also die Frage, wie gründet man in Kultur, wie schafft

man da drin auch Erlöse zu generieren und vor allem wichtig dabei, wie schaffen

wir es kulturelle Angebote zu ermöglichen, so dass sie sich auch selber

finanzieren können. Und als das Ganze dann nicht funktionierte, haben wir zwei

neue Standbeine aufgebaut, auf der einen Seite aus diesem Wissen heraus, was wir

dort alles gemacht haben schon, wir hatten Informatiker dabei und so weiter,

haben wir gesagt, wir machen jetzt eine Agentur, gehen auf die Museen zu, machen

mobile Anwendungen für die und gleichzeitig eine Akademie gegründet

Presenters

Prof. Dr. Holger Simon Prof. Dr. Holger Simon

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:07:26 Min

Aufnahmedatum

2014-11-20

Hochgeladen am

2014-11-20 21:08:51

Sprache

de-DE

Die Digitalisierung fordert die Kultur besonders heraus. Ihre analogen Präsentationsformen scheinen geradezu im Widerspruch zur Digitalisierung stehen. Ich werde in meinem Vortrag aufzeigen, welche Motoren hinter der (R)evolution der digitalen Kommunikation stehen und welche Folgen diese für die Kultur haben, die zum Teil an den Grundlagen einer Institution rütteln. Am Beispiel des Museums werden diese Konsequenzen herausgearbeitet und das Konzept der digitalen Orte für Museen vorgestellt. Hier eröffnen sich neue Chancen für Geschäftsmodelle in der Kultur und für die Wissenschaftskommunikation.

Tags

Digital Humanities
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