Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Herzlichen Dank, Frau Steinkeks, für die freundlichen Worte und auch für die Einführung.
Bei so viel Lob ist immer die Schwierigkeit, dass man das dann erhalten kann, wenn da
all die ganzen Sachen zitiert werden. Und ich bin auch mal gespannt, ob ich
thematisch da auch richtig in diese Digital Humanities hineinpasse. Denn auf der einen
Seite, so wie Sie es auch zurecht vorgetragen haben, stehe ich zwischen
diesen zwei Welten Kunst, Geschichte, Kultur, also Geisteswissenschaft ganz klar,
und digitale Anwendung. Und sehe aber, dass die Digital Humanities, so wie sie
sich nennen, sehr stark von der Informatik und der Linguistik geprägt sind, so
scheinen sie mir, zum einen. Und natürlich dann in dieser Weise halt auch da sehr
theoretisch, und ich sehe das als eine Perspektive, die ich heute mal drauf setze,
dass die Digital Humanities, die wir heute hier in der Theorie bilden sind, was ja gut
und richtig ist. Ich aber sehr viel stärker aus sozusagen diese ganzen
Anwendungen in den Vordergrund stelle und das parallel halt mit Prometheus
seinerzeit anfangen oder auch schon mit den Datenbanksystemen versucht habe,
gleichzeitig die Digital Humanities aber auch Anwendungen produzieren. Und insofern
sehe ich das als eine Perspektive, die ich heute mal drauf setzen möchte, und zwar
aus der woher ich komme und das was wir sozusagen machen, nämlich mit der Frage
danach, was eigentlich das digitale für Auswirkungen auf die Kultur hat, was sich
dabei verändert. Und damit Sie das ein bisschen verstehen, aus welchem Horizont
das kommt, erlauben Sie mir nur ganz kurz diesen Hinweis und diesen Rückgriff auf
das, was wir mit Pausanio machen, damit man das ein bisschen zuordnen kann dabei.
Weil das ist, als wir damals, ich Assistent am Kunsthistorischen
Institut gehabt habe, ich 2007 die Habill abgegeben und zur gleichen Zeit kam
dieses Gerät auf die Welt, also das iPhone. Und da haben Stefan Hoppe und ich, Stefan
Hoppe kennen Sie wahrscheinlich auch, gesagt, Mensch, das ist das Gerät, auf das
man Kunst und Kultur endlich mobil machen kann. Davor war das immer nie so
richtig möglich, da war endlich das Gerät dafür da und haben wir gesagt,
komm, wir gründen ein Autogreifportal. Absolut witzlos, vielleicht denken Sie
sicher am Anfang, aber das war so die Idee, was brauchen wir vor Ort, wir wollen
keine Bücher haben, sondern wir wollen die Sachen dann sozusagen digital hier
auf dem Gerät haben. Haben das gegründet mit so richtig mit allem drum und
dran, was man sich vorstellt mit Start-up, haben dann die FAZ, Rheinische Post,
Verlagsgruppe Rhein-Main hinzubekommen, die auch richtig investiert haben und
nach drei Jahren haben wir das eingelassen, weil wir gemerkt haben, das
Geschäftsmodell funktioniert nicht. Vielleicht komme ich nachher noch dazu,
dass ich am einen oder anderen Punkt auch sage, warum es nicht funktioniert, weil
so leicht ist es nicht im digitalen Geld zu verdienen und das ist auch für die
Kultur natürlich ein interessantes Thema. Dadurch, dass die Zeitungen drin waren,
können Sie sich schon vorstellen, was die von Interesse hatten, nämlich auch
rauszukriegen, wie verdient man eigentlich Geld mit Kultur im Digitalen
und insofern ist ein Bereich bei mir immer hängen geblieben, das nenne ich
Culture Entrepreneurship, also die Frage, wie gründet man in Kultur, wie schafft
man da drin auch Erlöse zu generieren und vor allem wichtig dabei, wie schaffen
wir es kulturelle Angebote zu ermöglichen, so dass sie sich auch selber
finanzieren können. Und als das Ganze dann nicht funktionierte, haben wir zwei
neue Standbeine aufgebaut, auf der einen Seite aus diesem Wissen heraus, was wir
dort alles gemacht haben schon, wir hatten Informatiker dabei und so weiter,
haben wir gesagt, wir machen jetzt eine Agentur, gehen auf die Museen zu, machen
mobile Anwendungen für die und gleichzeitig eine Akademie gegründet
Presenters
Prof. Dr. Holger Simon
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:07:26 Min
Aufnahmedatum
2014-11-20
Hochgeladen am
2014-11-20 21:08:51
Sprache
de-DE
Die Digitalisierung fordert die Kultur besonders heraus. Ihre analogen Präsentationsformen scheinen geradezu im Widerspruch zur Digitalisierung stehen. Ich werde in meinem Vortrag aufzeigen, welche Motoren hinter der (R)evolution der digitalen Kommunikation stehen und welche Folgen diese für die Kultur haben, die zum Teil an den Grundlagen einer Institution rütteln. Am Beispiel des Museums werden diese Konsequenzen herausgearbeitet und das Konzept der digitalen Orte für Museen vorgestellt. Hier eröffnen sich neue Chancen für Geschäftsmodelle in der Kultur und für die Wissenschaftskommunikation.